Boschs und Grünwalds „Versuchungen des Antonius“
Schwert, Strick und Christentum
Dr. Ulrich Fritsche
ISBN 978-3-9805217-3-4
181 Seiten Text, 2 Bilder, gebundene Ausgabe
Preis: € 37,00
(zuzüglich Versandkosten)
Buchbeschreibung:
Bosch ist als Meister des Phantastischen besonders durch seine schaurigen Schilderungen der „Versuchungen des Antonius“ berühmt. Bislang hat man ihn allerdings kaum verstanden, denn er verfügte über ein spezielles Symbolsystem, womit er wie kein anderer Maler komplexe Gedankengänge auszudrücken vermochte.
Der Einsiedler Antonius gilt als Vorbild im Kampf gegen böse Dämonen und Begründer christlichen Klosterlebens. Bosch hat diesem heiligen überzeitlichen Charakter verliehen. Der Konflikt ist durchaus aktuell:
Soll man sich aus einer Gesellschaft zurückziehen, in der man nicht leben kann, ohne selbst schuldig oder Opfer zu werden?
Die „Versuchungen“ symbolisieren Fehlentwicklungen im Christentum! Aus Märtyrern wurden Verfolger. Das begann mit erzwungener Christianisierung und gipfelte in der Inquisition. Leitmotive sind Schwert und Strick; gewaltsame Trennung und heuchlerische Bindung. Freilich ist auch wahrhaft christliche Nächstenliebe zu beobachten.
Vier Gemälde und eine Zeichnung werden systematisch, detailliert und umfassend erläutert. Fabelwesen gewinnen Bedeutung, von der Romanik bis zur Romantik. Der Begriff „Seele“ bekommt einen tiefen Sinn. Vergleich mit den Antoniusszenen in Grünewalds „Isenheimer Altar“ lässt Gemeinsames erkennen: Beide Künstler erstreben religiöse Erneuerung.
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